So findest du die richtigen Investoren für dein Unternehmen

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Die perfekten Investoren für dein Unternehmen finden & gewinnen

Die Suche nach den richtigen Investor:innen kann über den Erfolg deines Unternehmens entscheiden. Dabei geht es nicht nur um das Kapital, sondern auch um strategische Unterstützung, wertvolle Kontakte und Expertise für dein Wachstum. In diesem Artikel erfährst du, wie du die passenden Investor:innen findest, sie von deinem Geschäftsmodell überzeugst und langfristige Partnerschaften aufbaust, die dein Unternehmen auf das nächste Level heben.

[[IMAGE:1:Eine diverse Gruppe von Investor:innen und Gründer:innen bei einem Pitch-Meeting, mit lebhaften Diskussionen und Präsentationsmaterialien auf einem Konferenztisch]]

Die Grundlagen: Was Investoren wirklich suchen

Bevor du dich auf die aktive Suche nach Investor:innen begibst, ist es wichtig zu verstehen, was diese eigentlich von dir und deinem Unternehmen erwarten. Denn erst wenn du weißt, worauf sie achten, kannst du deine Präsentation entsprechend ausrichten und die Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung erhöhen.

Die verschiedenen Investorentypen im Überblick

Nicht alle Investor:innen sind gleich. Je nach Unternehmensphase, Kapitalbedarf und strategischen Zielen kommen unterschiedliche Typen in Frage. Hier ein Überblick über die wichtigsten:

Investorentyp Typische Investitionssumme Unternehmensphase Besonderheiten
Business Angels 10.000€ – 250.000€ Pre-Seed bis Seed Persönliches Engagement, Netzwerk, Branchen-Know-how
Venture Capital (VC) 250.000€ – mehrere Millionen Seed bis Series C Professionelle Begleitung, Fokus auf Skalierung und Exit
Corporate Venture Capital 500.000€ – mehrere Millionen Series A aufwärts Strategische Vorteile, Zugang zu Ressourcen des Konzerns
Family Offices 250.000€ – 5 Millionen Seed bis Growth Oft längerer Anlagehorizont, geringerer Exitdruck

Je nach Wachstumsphase deines Unternehmens kommen verschiedene Investorentypen in Frage. Der Weg in die Selbstständigkeit beginnt oft mit einer Finanzierung durch Business Angels oder Freunde und Familie, während in späteren Phasen VCs oder strategische Investoren relevanter werden.

Ein klassischer Finanzierungspfad könnte so aussehen:

  1. Pre-Seed: Eigenmittel, Freunde & Familie, erste Business Angels
  2. Seed: Business Angels, kleine VC-Fonds, Accelerator-Programme
  3. Series A: Venture Capital, erste institutionelle Investoren
  4. Series B und darüber: Größere VC-Fonds, strategische Investoren, Growth Equity

Was macht dein Unternehmen für Investoren attraktiv?

Investor:innen suchen nach bestimmten Qualitäten, die ein überdurchschnittliches Renditepotenzial versprechen. Die folgenden Faktoren entscheiden maßgeblich über deine Attraktivität:

  • Skalierbarkeit: Kann dein Geschäftsmodell ohne proportional steigende Kosten wachsen?
  • Marktgröße: Adressierst du einen ausreichend großen Markt (TAM/SAM/SOM)?
  • Wettbewerbsvorteile: Was macht dich einzigartig und schwer kopierbar?
  • Team-Qualität: Verfügt dein Team über die nötige Erfahrung und Durchsetzungsfähigkeit?
  • Traction: Kannst du bereits erste Erfolge und Wachstum nachweisen?

Bei der Teamzusammensetzung achten Investor:innen besonders auf Gründer:innen mit komplementären Fähigkeiten. Ein technischer Kopf allein reicht selten aus – ebenso wichtig sind Business Development, Marketing und Finanz-Expertise im Kernteam.

„Investoren investieren nicht in Ideen, sondern in Teams, die diese Ideen umsetzen können. Eine durchschnittliche Idee mit einem herausragenden Team ist wertvoller als eine brillante Idee mit einem mittelmäßigen Team.“ – Typische Investorenweisheit

Investoren-Recherche: So findest du die richtigen Partner

Die gezielte Suche nach passenden Investor:innen spart Zeit und erhöht deine Erfolgsaussichten deutlich. Dabei gilt: Qualität geht vor Quantität. Lieber 10 perfekt passende Investor:innen ansprechen als 100 beliebige.

Online-Plattformen und Netzwerke für die Investorensuche

Um passende Investor:innen zu finden, stehen dir verschiedene Ressourcen zur Verfügung:

  • Spezialisierte Datenbanken: Plattformen wie Crunchbase, Dealroom oder Pitchbook bieten detaillierte Informationen über Investor:innen, ihre Portfolios und Investmentfokus
  • Netzwerk-Events: Startup-Konferenzen, Pitch-Events und Branchentreffen sind ideale Orte für persönliche Kontakte
  • Accelerator-Programme: Diese bieten nicht nur Unterstützung, sondern auch direkten Zugang zu Investoren-Netzwerken
  • LinkedIn: Nutze gezielte Suchen nach Investor:innen in deiner Branche und analysiere deren Aktivitäten

Pro-Tipp: Verfolge Finanzierungsrunden deiner Wettbewerber oder ähnlicher Startups in deiner Branche. Investor:innen, die bereits in vergleichbare Geschäftsmodelle investiert haben, bringen Branchenwissen mit und verstehen dein Geschäftsmodell schneller.

Wie du die Passung zwischen Investor und Unternehmen prüfst

Nicht jede:r Investor:in ist für dein Unternehmen geeignet. Eine sorgfältige Analyse hilft, deine Zeit auf die richtigen Kandidat:innen zu konzentrieren:

  1. Portfolio-Analyse: Schau dir an, in welche Unternehmen bereits investiert wurde. Gibt es Überschneidungen mit deiner Branche oder sogar Konkurrenten?
  2. Investment-Thesis: Viele Investor:innen kommunizieren ihre Investmentkriterien. Passt dein Unternehmen dazu?
  3. Typische Ticketgrößen: Liegt dein Kapitalbedarf im üblichen Rahmen des Investors?
  4. Referenzgespräche: Sprich mit Gründer:innen aus dem Portfolio über ihre Erfahrungen

Ein ausreichendes finanzielles Polster während der Investorensuche zu haben, ist entscheidend – so kannst du Verhandlungen aus einer Position der Stärke führen.

[[IMAGE:2:Eine Person analysiert am Computer verschiedene Investoren-Profile mit Übersichten zu deren Portfolios und Investitionsschwerpunkten, während sie Notizen macht]]

Den perfekten Pitch vorbereiten

Dein Pitch ist deine Chance, Investor:innen zu begeistern und von deinem Unternehmen zu überzeugen. Die Vorbereitung ist dabei entscheidend für den Erfolg.

Das überzeugende Pitch Deck gestalten

Ein wirkungsvolles Pitch Deck sollte prägnant, visuell ansprechend und überzeugend sein. Folgende Elemente dürfen nicht fehlen:

Die 12 Kernelemente eines erfolgreichen Pitch Decks:

  1. Problem: Welches konkrete Problem löst du?
  2. Lösung: Wie funktioniert dein Produkt/Service?
  3. Marktgröße: Wie groß ist die Opportunität (TAM/SAM/SOM)?
  4. Geschäftsmodell: Wie verdienst du Geld?
  5. Technologie/Produkt: Was macht dein Produkt besonders?
  6. Wettbewerb: Wie positionierst du dich im Markt?
  7. Traction: Welche Erfolge kannst du bereits vorweisen?
  8. Team: Warum ist dein Team das richtige für diese Aufgabe?
  9. Finanzprognose: Wie sieht dein Wachstum in den nächsten 3-5 Jahren aus?
  10. Fundraising: Wieviel Kapital benötigst du und wofür?
  11. Go-to-Market-Strategie: Wie erreichst du deine Kund:innen?
  12. Vision: Wo steht dein Unternehmen in 5-10 Jahren?

Bei der Gestaltung deines Pitch Decks solltest du auf eine ausgewogene Mischung aus Storytelling und Hard Facts achten. Erzähle eine überzeugende Geschichte, aber untermauere sie mit Daten und Fakten.

Typische Fehler, die du vermeiden solltest:

  • Zu viel Text auf den Folien
  • Unrealistische Prognosen ohne solide Grundlage
  • Fehlende klare Darstellung des Wettbewerbsvorteils
  • Zu technische Erklärungen ohne Fokus auf den Nutzen
  • Unklare Verwendung der Investitionssumme

Die Unternehmensbewertung richtig kommunizieren

Die Bewertung deines Unternehmens ist einer der heikelsten Punkte in Investorengesprächen. Hier solltest du gut vorbereitet sein:

Bewertungsmethode Wann sinnvoll? Beispiel
Comparable Transactions Bei ähnlichen Unternehmen mit bekannten Bewertungen SaaS-Startup mit 10K MRR und 70% Wachstum → 3-5x ARR
Discounted Cash Flow Bei Unternehmen mit stabilen Cashflows Etabliertes Unternehmen mit prognostizierbaren Einnahmen
Multiple auf bestimmte KPIs Bei Startups mit ersten Umsätzen oder Nutzern E-Commerce: 1-3x Umsatz, SaaS: 10-20x ARR
Branchenspezifische Metriken Je nach Branche Marketplace: GMV-Multiple, App: Bewertung pro aktiven Nutzer

Für frühe Startups gilt: Die Bewertung ist mehr Kunst als Wissenschaft. Achte darauf, dass deine Bewertung nicht unrealistisch hoch ist – das schreckt erfahrene Investor:innen ab. Sinnvoller ist es, einen Cap Table mit verschiedenen Bewertungsszenarien vorzubereiten, um in Verhandlungen flexibel zu sein.

Finanz-Mythen rund um Unternehmensbewertungen können deine Verhandlungsposition schwächen. Informiere dich über aktuelle Marktbedingungen und typische Bewertungsmultiplikatoren in deiner Branche.

Kontaktaufnahme und Beziehungsaufbau

Der erste Kontakt zu Investor:innen entscheidet oft über den weiteren Verlauf. Eine durchdachte Strategie erhöht deine Chancen erheblich.

Die perfekte Erstansprache: Warm statt kalt

Grundsätzlich gilt: Eine warme Einführung durch gemeinsame Kontakte ist um ein Vielfaches effektiver als eine kalte Kontaktaufnahme. So gehst du vor:

  1. Netzwerk aktivieren: Durchsuche dein LinkedIn- und Geschäftsnetzwerk nach Verbindungen zu deinen Zielinvestor:innen
  2. Um Intro bitten: Frage deine Kontakte höflich nach einer Einführung
  3. Intro-Email vorbereiten: Mach es deinem Kontakt leicht und schreibe eine kurze Vorlage für die Einführungsmail

Falls keine warme Einführung möglich ist, achte bei der direkten Kontaktaufnahme auf Folgendes:

  • Personalisiere deine Nachricht (z.B. Bezug auf frühere Investments des Investors)
  • Halte die erste Nachricht kurz und prägnant (max. 10-15 Sätze)
  • Zeige klar, warum genau dieser Investor zu dir passt
  • Fokussiere auf Traction und wichtigste Alleinstellungsmerkmale
  • Schließe mit einer klaren Handlungsaufforderung

„Ich bin beeindruckt von eurer Investition in [Portfoliounternehmen] und glaube, dass unser Ansatz zur [Problemlösung] perfekt zu eurer Investment-These passt. Mit bereits 500k€ Umsatz und 25% monatlichem Wachstum würden wir uns über ein kurzes Gespräch freuen.“

Langfristigen Investorenkontakt pflegen

Oft kommt es nicht sofort zu einer Investition. Der Aufbau einer langfristigen Beziehung kann sich jedoch auszahlen:

Strategien für langfristigen Investorenkontakt:

  • Regelmäßige Updates: Sende vierteljährliche Updates an interessierte Investor:innen
  • Fortschritte dokumentieren: Hebe erreichte Milestones und positive Entwicklungen hervor
  • Wertvolles Feedback einholen: Nutze den Kontakt, um von der Expertise der Investor:innen zu profitieren
  • Events nutzen: Treffe Investor:innen bei relevanten Branchenevents erneut
  • Startup-Community pflegen: Baue dir ein Netzwerk mit anderen Gründer:innen auf, die zu ähnlichen Investor:innen Kontakt haben

Ein gut strukturierter Investor-Update sollte folgende Elemente enthalten:

  • Wichtigste Kennzahlen und deren Entwicklung
  • Größte Erfolge seit dem letzten Update
  • Aktuelle Herausforderungen (sei ehrlich, aber konstruktiv)
  • Nächste Ziele und Milestones
  • Konkrete Anfragen (z.B. nach Kontakten zu potenziellen Kund:innen)

Ein starkes Team aufzubauen ist während dieser Phase besonders wichtig – Investor:innen beobachten genau, wie du als Gründer:in Herausforderungen meisterst und dein Team entwickelst.

Due Diligence meistern und zum Abschluss kommen

Wenn ein:e Investor:in ernsthaftes Interesse zeigt, beginnt der Due-Diligence-Prozess. Eine gute Vorbereitung beschleunigt den Abschluss und baut Vertrauen auf.

Die Due Diligence vorbereiten und durchführen

Die Due Diligence ist eine umfassende Prüfung deines Unternehmens durch potenzielle Investor:innen. Typische Prüfbereiche umfassen:

  • Rechtliche Due Diligence: Gesellschaftsverträge, IP-Rechte, Verträge mit Kund:innen/Lieferant:innen
  • Finanzielle Due Diligence: Jahresabschlüsse, Finanzplanung, Steuerunterlagen
  • Technische Due Diligence: Technologiebewertung, Codequalität, Skalierbarkeit
  • Markt-Due-Diligence: Kundenbefragungen, Wettbewerbsanalyse
  • Team-Due-Diligence: Schlüsselpersonen und deren Verträge

Um den Prozess zu beschleunigen, solltest du einen strukturierten Datenraum vorbereiten. Dieser enthält alle relevanten Dokumente in klar organisierten Ordnern. Typischerweise nutzt man hierfür spezialisierte Software oder geschützte Cloud-Speicher.

Proaktives Risikomanagement: Identifiziere potenzielle Schwachstellen vorab und bereite Erklärungen vor. Transparenz schafft Vertrauen – versuche nicht, Probleme zu verbergen.

Vertragsverhandlungen erfolgreich gestalten

Nach der Due Diligence folgen die Vertragsverhandlungen. Hier werden die Bedingungen der Investition festgelegt:

Wichtige Vertragsklauseln im Überblick:

  • Bewertung und Anteilsverteilung: Wie viele Anteile erhält der Investor für welchen Betrag?
  • Liquidationspräferenz: Bevorzugte Behandlung des Investors bei Verkauf oder Liquidation
  • Anti-Dilution-Schutz: Schutz vor Verwässerung bei späteren Finanzierungsrunden
  • Vesting-Klauseln: Zeitplan, nach dem Gründer:innen ihre Anteile verdienen
  • Mitspracherechte: Vetorechte und Einfluss des Investors auf wichtige Entscheidungen
  • Reportingpflichten: Welche Informationen musst du in welcher Frequenz liefern?
  • Exit-Klauseln: Regelungen für den Fall eines Unternehmensverkaufs

Bei Vertragsverhandlungen ist rechtliche Unterstützung unverzichtbar. Ein auf Venture Capital spezialisierter Anwalt kann dich vor ungünstigen Klauseln schützen und sicherstellen, dass du die langfristigen Implikationen verstehst.

Verhandlungsspielräume gibt es besonders bei:

  • Höhe der Liquidationspräferenz (1x ist Standard, mehr ist investor-freundlich)
  • Ausgestaltung von Vetorechten (je weniger, desto gründerfreundlicher)
  • Vesting-Zeiträumen und Cliff-Perioden
  • Reporting-Umfang und -Häufigkeit

Am Ende solltest du nach einer Win-Win-Situation streben. Eine zu einseitig investor-freundliche Vereinbarung kann langfristig die Zusammenarbeit belasten und zukünftige Finanzierungsrunden erschweren.

Die wichtigsten Grundlagen für ein erfolgreiches Unternehmen zu kennen und umzusetzen, wird dir auch in den Verhandlungen mit Investor:innen Respekt einbringen.

Fazit: Dein Weg zur erfolgreichen Investorenfinanzierung

Die Suche nach den richtigen Investor:innen ist ein Marathon, kein Sprint. Sie erfordert gründliche Vorbereitung, strategisches Vorgehen und Beharrlichkeit. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren dabei sind:

  • Ein klares Verständnis deiner Zielgruppe unter den Investor:innen
  • Ein überzeugendes, auf Fakten basierendes Pitch Deck
  • Eine realistische Unternehmensbewertung
  • Ein persönlicher, gut vorbereiteter Ansatz bei der Kontaktaufnahme
  • Professionelle Begleitung durch den Due-Diligence-Prozess
  • Verhandlungsgeschick und rechtliche Unterstützung beim Vertragsabschluss

Denk daran: Die richtigen Investor:innen bringen mehr als nur Kapital mit. Sie öffnen Türen zu neuen Kund:innen und Partnerschaften, teilen wertvolle Erfahrungen und stehen dir in schwierigen Phasen zur Seite. Nimm dir daher die Zeit, Partner:innen zu finden, die wirklich zu deinem Unternehmen und deiner Vision passen.

Mit den in diesem Artikel vorgestellten Strategien und einer gründlichen Vorbereitung steigen deine Chancen deutlich, die idealen Investor:innen für dein Unternehmen zu gewinnen und eine erfolgreiche Zusammenarbeit aufzubauen.

Hast du bereits Erfahrungen mit der Investorensuche gemacht? Welche Strategien haben für dich funktioniert? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!

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